SANGRE DE DRAGO

SANGRE DE DRAGO

Es betrifft folgende Krankheiten:

Familie: Euphorbiaceae (Wolfsmilchgewächse)

Gattung: Croton

Art: lechleri Muell. Arg.

Native Bezeichnungen:

Sangre de grado, eshape, ginmunaji, irare, jata akui, jimi mosho, kosamati, mosikamboya, racurana, shawan karo, uksavakiro, yawar wiki.

Verwendeter Pflanzenteil:

Harz (Latex crotonidi).

Benutzen in den südamerikanischen Ethnomedizin:

  • Externe Antiseptikum – Ekzeme, Lippenherpes,Verwundung, Insektenstiche
  • Interne Antiseptikum –  Geschwüren, Aphten, Halsinfektion, Magengeschwüren, Zwölffingerdarmgeschwür
  • Parodontitisbehandlung
  • Behandlung von Tuberkulose
  • Behandlung von Angina
  • Behandlung von Grippe
  • Krebsbehandlung
  • Hilft bei Rheuma
  • Behandlung von Verdauungsproblemen

Beschreibung:

Sangre de Drago, der spanische Name des Drachenblutes, ist ein Baum von einer Wuchshöhe 10-20 m, der in den tropischen Gebieten Amazoniens wächst. Die Croton-Gattung ist sehr reich vertreten, es gehören ihr über 750 Holz- und Baumarten auf beiden Hemisphären an. Die Vertreter der Gattung enthalten viele aktive Alkaloide und manche Arten sind bekannt für ihre reinigende und tonisierende Wirkung. Obwohl der Baumstamm hoch ist, hat gewöhnlich nicht mehr als 30 cm im Schnitt. Der Stamm ist mit glatter, braungrauer, reich gefleckter Rinde bedeckt, die Blätter sind herzförmig, hell grün, die Blüten außerordentlich hell grünweiß auf langen Stielen. Wenn die Rinde angeschnitten oder abgerieben wird, fließt dunkel rotes saftartiges schäumiges Harz hervor.
Dieses „Blut“ hat eine langjährige Tradition unter nativen Stämmen Amazoniens. Zum ersten Mal wurde sie um 1600 vom spanischen Naturwissenschaftler und Entdecker Vater Bernabé Cobo beschrieben, der Heilwirkungen der Baumsaft erwähnt hat (weit bekannt in Mexiko, Äquador und Peru). Das Harz wurde jahrhundertelang zum Blutstillen, zur schnelleren Heilung und Vernarbung und als Antiseptikum verwendet. Die Baumsaft trocknet schnell ein und bildet somit eine sekundäre Haut. Innerlich wird es eingenommen bei Leukorrhea, Frakturen, Hämorrhoiden und Magengeschwüren. Andere Stämme benutzen es bei Dysenterie, Darmfieber, Pyorrhea, vaginalem Bad vor der Geburt, Hautproblemen und zum Blutstillen nach der Geburt.
Sangre de Drago ist ein traditionelles Mittel in der Naturheilkunde der Südamerika. In Peru wird es als Antiseptikum empfohlen bei vaginalem Kurbad, Hautproblemen (Eksem, prickelnder Insektenbiss). Innerlich wird es benutzt bei Hämorrhoiden, Aften, Tonsilitis, Halsinfektionen, Tuberkulose, Magengeschwüren, Verdauungsschwierigkeiten, Rheumatismus und zur Stärkung der Fruchtbarkeit). Sangre de Negro wurde zur Grundlage von zwei Arzneimitteln in den USA – Firma Shaman Pharmaceuticals Inc. hat zwei Heilmittel entwickelt, die antivirulente aus Rinde und Harz extrahierte Substanzen enthalten. Es geht um Provir, peroral applizierte Arznei gegen Virusinfektionen der Luftwege und Virend – topische antivirulente Arznei gegen Herpesvirus.
Trotz all der durchgeführten Forschungen, die die chemische Zusammensetzung der Pflanze klären sollten, bleiben die meisten davon nicht publiziert oder der Öffentlichkeit zugänglich.. Die aktiven Stoffe sind Proanthokyanidine (Antioxydantia), Tanine und Lignan (= Dimethylcedrusin) und Alkaloid Taspin. Weitere Untersuchungen von Taspin aus dem Jahr 1977 haben die Fähigkeit nachgewiesen, die RNA und DNA-Polymerase im Virus der Myoblastose, im Rauscher Leukämie- und Simian Sarkomvirus zu inhibieren. Im Jahre 1979 wurde der antiphlogistische Effekt von Taspin das erste Mal festgelegt. In 1985 wurde die antiseptische, sarkomhemmende und antivirulente Wirkung neu bestätigt. In 1989 wurde die wundenheilende Wirkung des Taspins wieder festgestellt. Weitere Studien aus 1191 und 1993 wurden auf heilende und antitumorale Eigenschaften des Taspins gerichtet. Auf ähnliche, auch sehr bedeutende Weise wirkt auch Lignan Dimethylcedrusin. Eine belgische Studie hat die Stimmulation der Narbenkontraktion bewiesen; das Harz hilft bei Bildung der neuen Haut und wirkt bei Kolagenproduktion mit. Nach einer Vergleichsstudie vermag die rohe Baumsaft, Wunden zu heilen und Kolagenbildung 4mal wirksamer zu beeinflussen als die eigentlichen Substanzen. Taspin und Dimethylcedrusin wirken auch gegen Herpetovirus. Im Jahr 1994 wurden übrige phytochemische Komponenten entdeckt (Fenole, Proanthokyanidine, Diterpene), die antibakterielle Aktivität gezeigt haben. Bis heute wurden 4 Patente auf Harz aus C. lechleri in den USA registriert. Der erste war Walter Lewis, der in 1992 Taspin isoliert und in DMSO aufgelöst hat. Darauf folgt WoundFast Pharmaceutical Inc. mit der Isolierung von noch heilsamerem Taspin. Der Patent von Shaman Pharmaceuticals aus 1993 beinhaltet die Methode der Extraktion von chemisch aus Harz und Rinde isoliertem Proanthokyanidinpolymer, der bei respiratorischen Virosen, Grippe A, B, C und Herpes simplex eingesetzt werden kann. Der weitere Patent aus 1996 enthält die neusten Forschungen und Ergebnisse auf diesem Gebiet.
Die Versuche haben die Berechtigkeit der langjährigen Verwendung in der Naturheilkunde bestätigt. Es handelt sich um eine ausgezeichnete, neue Quelle aus dem Regenwald, die die Konsumenten kennenlernen und ihre Vorteile ausnützen sollten. Dieses Heilmittel kann man benutzen bei allerlei Schnittverletzungen, Schrammen, äußeren Wunden, Bläschen und anderen Hautproblemen. Es wird einfach direkt auf die betroffene Stelle appliziert. Es hilft mit Erfolg auch bei Insektenbis. Neulich haben nordamerikanische Fachleute die Wirkung bei Magengeschwüren, Geschwürkolitis und Crohn-Krankheit festgestellt. Man nemhe 10 – 20 Tropfen täglich.

Kontraindikationen:

Im Latex wurde Gegenwart der Inhaltsstoffe mit starker antibiotischen Wirkung (Korberin A, Korberin B) festgestellt. Dieser Tatsache ermahnt zu indizierter Benutzung innerhalb beschränkter Zeit mit regelmäßiger Dosis.

Nebenwirkungen:

Inhaltsstoffe kőnnen können bei besonders empfindlichen Personen eine allergische Reaktion auslösen!

Traditionelles ethnomedizinisches Rezept:

Zitation aus dem Buch „Plantas medicinales nativas del Perú“ Seite 102-103 : Die Rinde wird am frühen Morgen gewonnen, weil nach dem Sonnenaufgang die Ausbeute niedriger ist. Es werden 10 – 20jährige Bäume benutzt, mit Stamm von cca 45 cm, aus dem im Durchschnitt eine Gallone Harz gefördert wird. Das frische Harz hat sauere Reaktion (pH = 4,3), konserviert wird es mit Wasser oder Ethylalkohol gemischt im üblichen Verhältnis 760 g Harz pro 50 ml Konservant. Reines Harz löst sich nicht in Wasser und organischen Lösungsmitteln auf. Heileigenschaften, Zubereitung und Dosierung Antiulcerosum (gegen Magengeschwüre) – Eine Löffel (cca 5 ml Harz) in Glas lauem Wasser lösen. Einnahme: der erste Tag 1, der zweite Tag 2, der dritte Tag 3 bis den zwanzigsten Tag 20 Tropfen, dann 15 Tage bei 20 Tropfen täglich und am 16. Tag wieder senken auf 19 Tropfen usw… bis auf einen Tropfen. Nach dieser Heilkur sollte das Magengeschwür völlig geheilt sein. Wenn es nicht der Fall ist, dann nach 15tägiger Pause wiederholen. Antihemorhagikum (blutstillend, kleine Verletzungen) – Ein Stück Watte mit Harz anfeuchten und beschmieren Antineoplastikum (Cytostatikum, gegen Tumore) – 5 ml mit Wasser oder anderer Flüssigkeit gemischt, in der ersten Phase wie bei Magengeschwür eingenommen für allgemeine Körperreinigung, dann 15 tägige Pause und wieder zusammen mit Uňa de Gato (Uncaria tomentosa Will. D. C.) einen Monat lang einnehmen, darauf nur Sangre de Negro noch einen Monat Unterschenkelgeschwüre – mit Watte auf die betroffene Stelle applizieren. Über Nacht leicht umbinden und wiederholen Weibliche urogenitale Infektionen – 20 Tropfen in 20 ml lauem Wasser lösen, mit Essen verschlucken 10 – 20 Tage. Das Heilverfahren ist mit Kurbad aus Harz (3 Tropfen pro 1 l Wasser) zu ergänzen Depurativum (Reinigungskur) – 3 – 5 Tropfen in etwas Wasser oder Obstsaft lösen. 1 Monat einnehmen, dann 3 Monate Pause und wiederholen Halsinfektionen – 5 Tropfen in Glas lauem Wasser mischen, dann gurgeln Antiturberkulosum – 2 Tropfen mit lauer Milch mischen, 1mal täglich einnehmen.

Nähere Auskünfte können Sie auf der Site über die Standardzubereitungsweisen erhalten.

Phytoterapeutische Eigenschaften:

Antiseptikum, Antivirotikum, Antibakterikum, Antibiotikum, Cytostatikum, Antihemorhagikum, Antiulcerosum, narbenheilend, unterstützt die Heilung vernarbten Zellgewebes.

Phytochemische Zusammensetzung:

α-Calacoren, α-Copaen, α-Pinen, α-Thujen, α-Caryofylen, α-Elemen, α-Pinen, Betain, Borneol, Calamenen, Camfen, Coparofenol, D-limonen, Dimethylcedrusin, Dipenten, Eugenol, Eufarofenol, α-Terpinen, α-Terpineol, Hydrochlortaspin, Korberin A, Korberin B, Lignin, Linalol, Methylthymol, Myrcen, para-Cymen, Benzoesäure, Eugenolsäure, Pektilsäure, Proantocyanidine, Harz, Salutaridin, Sinoakutin, Sparsiflorin, Tannine, Taspin, Terpinen-4-ol, vanilin.

Quelle:

  • Amazonian Ethnobotanical Dictionary, DUKE A.J., VASQUEZ R., C.R.C. Press, Boca Raton, USA, 1994, ISBN 0-8493-3664-3
  • De Salvia y Toronjil – Guía de Medicina Natural para la Salud de la Mujer, VARGAS L., VARGAS R., NACCARATO P., Ed. Gráfica Bellindo, Lima, Perú, 1995
  • Diccionario enciclopedico de plantas utiles del Perú, BRACK EGG A., CBC – Centro de Estudios Regionales Andinos «Bartolomé de Las Casas», Cuzco, Perú, 1999 , ISBN 9972-691-21-0
  • Drogen, Pfeilgift und Indianermedizin, WOLTERS B.,Urs Freund Verlag, Greifenberg, Germany, 1994, ISBN 3-924733-01-5
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  • Plantas Medicinales Nativas del Peru, PALACIOS VACCARO W.J., Concytec, Lima, Perú, 1997, ISBN 9972-50-002-1
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