FLOR DE ARENA

FLOR DE ARENA

Es betrifft folgende Krankheiten:

Familie: Boraginaceae (Borretschgewächse)

Gattung: Tiquilia

Art: paronychioides (Phil) A.T.Rich.

Native Bezeichnungen:

Yerba blanca.

Verwendeter Pflanzenteil:

Oberirdischer Teil der Pflanze, Stengel mit Blättern und Blüten (Herba tiquilliae).

Benutzen in den südamerikanischen Ethnomedizin:

  • Entgiftung des Körpers
  • Schutz der Gefässwand
  • Schutz und Reinigung der Leber
  • Schutz und Reinigung der Nieren
  • Reduktion von Harnsäureim Blut
  • Reduktion von Übergewicht

Beschreibung:

Die in den Anden wachsende Pflanze flor de arena gehört in der Herbalmedizin zu den öftest empfohlenen. Als Droge werden in der Phytotherapie zerfallende Blütenstände der Pflanze benutzt, die im Lateinischen die Bezeichnung Tiquilia paronychioides (Phil.) A. T. Richardson trägt. Ihre Blätter sind oval, ihre Blüten zu Trauben vereinigt. Junge Schösslinge und Blätter sind mit feinem Flaum bedeckt. Frische Droge ist grau, geruchlos. Die Ernte erfolgt aus den wild wachsenden Kulturen. Es bestehen bescheidene Auskünfte über den Gehalt an Aktivsubstanzen und die Applikation der Pflanze beruht überwiegend auf traditioneller Verwendung und Erfahrungen der Peruaner, sowie auf Empfehlungen der Fachphytotherapeuten im Andengebiet.

Mit Rücksicht auf das zunehmende Interesse an der Pflanze heutzutage in Europa hat sich die Studie das Ziel gesetzt, die genaue chemische Zusammensetzung der Pflanze festzulegen und die schon früher gezogene ihre Heilwirkungen betreffende Schlüsse, zu bestätigen. Es zeigt sich, dass die generationenlangen Beobachtungen peruanischer Phytotherapeuten genau waren. Rezepte, die in traditioneller Naturheilkunde in Anden benutzt werden, stimmen mit den Schlüssen überein, die im Rahmen der heutigen phytochemischen Studien gezogen wurden. Eine ausführliche Studie von Flor de arena in rohem Zustand wurde in der Forschungsanstalt für Heilpflanzen in Poznañ (Posen)/Polen durchgeführt.

Die Studie umfasst:

  • Ermittlung der Reinheit (Stoffverlust nach dem Trocknen, weitere Pflanzenteile, organischer und anorganischer Schmutz)
  • Analyse der Fettfraktionen mit Rücksicht auf Fettsäuren und Gehalt an Steroidverbindungen
  • Chromatographische Studie mit Rücksicht auf Flavonoidverbindungen, Polyphenolsäuren und Steroidverbindungen
  • Feststellung des Gehalts an Flavonoidverbindungen und Polyphenolsäuren
  • Festlegung vorkommender Alkaloide, besonders von Pyrrolizidin
  • Analyse der Mineralsubstanzen und des Wasserextraktes in der rohen Droge
  • Ermittlung der kritischen Toxizität des Wasserextraktes
  • Feststellung des Spiegels der chemischen Verunreinigung in der rohen Droge

Die vorgenommenen phytochemischen und toxikologischen Studien von flor de arena (Tiquilia paronychioides (Phil.) A. T. Richardson – Blütenstände) sind die ersten Studien solcher Art in Polen, die sich auf diese Pflanze konzentrieren. In der momentan erschwinglichen Literatur findet man keine Angaben über die chemische Zusammensetzung und Toxizität der Pflanze. Deshalb sind die vorgelegten Studien eine bahnbrechende Arbeit, die Charakter einer grundlegenden Untersuchung hat.

Die phytochemischen Studien wurden auf Grund folgender Extrakte durchgeführt, die früher aus rohem Material vorbereitet wurden: Hexan, Methanol, Ethanol, Oktan und Wasserlösung. Da es empfohlen wird, die Pflanze meistens in Form von Wasser-Alkohollösung oder Infusion zu verwenden, wurde die Wasserlösung äußerst gründlich untersucht.

Die chromatographische Studie, gesteuert durch TLC-Methode (Dünnschicht-Chromatographie) hat in Wasser- und Alkoholextrakten das Vorhandensein von Flavonoidverbindungen (Quercetin, Rutocid und Hyperosid) und Polyphenolsäuren (Rosmarin- und Kaffeesäure) gezeigt. Das Vorkommen von Rosmarinsäure wurde durch Qualitäts- und Quantitätsprobe mittels HPLC-Methode (Hochdruck-Flüssigkeitschromatographie) bestätigt.

Neben TLC-Methode wurden die Studien zur Feststellung von eventuellen Steroidverbindungen durchgeführt. Die geprüften Alkohol- und Wasserextrakte haben die Anwesenheit von ß-Sitosterol, Campesterol und Stigmasterol erwiesen. Die Qualität und Quantität des Vorkommens wurde mittels Gaschromatographie und Methoden der Massenspektometrie (GC/MC) überprüft. Das Profil und der Gehalt der Sterolsubstanzen sind in der Tabelle angeführt.

sterol Sterolsubstanz Gehalt in Fettfraktion (%) Inhalt in Fraktion (%)
campesterol 0,22 2,64
stigmasterol 0,25 2,32
ß-sitosterol 1,09 11,86

Das Profil der in flor de arena enthaltenen Fettsäuren und deren Gehalt in Fettfraktionen sind in der nächsten Tabelle zusammengefasst. (Buchst. C und Ziffern stellen die Anzahl der Kohlenstoffatome und ungesättigter Bindungen in einem Säuremolekül dar).

sterol Fettsäuren Gehalt in Fettfraktion (%)
Laurinsäure C 12:0 < 0.10
Myristinsäure C 14:0 0,15
Pentadekanokarboxylsäure C 15:0 0,16
Pentadekanokarboxylsäure C 15:1 < 0,10
Palmitsäure C 16:0 8,47
Ölpalmitsäure C 16:1 0,16
Stearsäure C 18:0 3,88
Oleicinsäure C 18:1 25,88
Elaidinsäure C 18:1 0,70
Linolsäure C 18:2 43,42
a-Linolensäure C 18:3 0,39
Arachidsäure C 20:0 1,54
Arachidonsäure C 20:1 0,46
Behensäure C 22:0 3,55
Lignocersäure C 24:0 1,67

Der Totalgehalt von ungesättigten Fettsäuren in Fettfraktion beträgt 19,52%, wobei es bei gesättigten 71,11% ausmacht. Das zeugt von einem sehr bekömmlichen Verhältnis.

Die untersuchte frische Droge Tiquilia paronychioides (Phil.) A. T. Richardson gehört zur Familie der Borretschgewächse (Boraginaceae). Es ist bekannt, dass die frische Droge aus Pflanzen dieser Familie gesundheitsschädliche Pyrrolizidin-Alkaloide enthält. Darum wurde eine besondere Aufmerksamkeit dem möglichen Vorhandensein dieser Substanzen in flor de arena gewidmet. Aber ein Arzneitest hat diese Tatsache ausgeschlossen. Eine zusätzliche Studie wurde mittels Dünnschicht-Chromatographie und Reoderscher bzw. Mattockscher Quantitativmethoden durchgeführt. Die Studie der Extrakte mittels Dünnschicht-Chromatgraphie im Vergleich zu den Extrakten aus der frischen Droge, die diese Verbindungen enthält, hat ihr Vorkommen im rohen Material nicht bewiesen.

Die oben dargestellten Methoden bewiesen keine Pyrrolizidin-Alkaloide in der untersuchten Musterprobe von flor de arena.Der Gehalt von Makro- und Mikroelementen wurde mit Rücksicht auf ihren Nährwert festgelegt. Die Forschung wurde sowohl mit frischem Rohstoff, als auch Wasserextrakt zu Stande gebracht. Die erworbenen Ergebnisse sind in der Tabelle angegeben.

Makroelemente 
Frische Droge (mg x 100g-1) Trockener Wasserextrakt (mg x 100g-1)
Ca 6090,00 7255,00
Mg 221,25 972,50
K 255,75 5130,00
Na 67,00 171,25

 

Mikroelemente
Frische Droge (mg x 100g-1) Trockener Wasserextrakt  (mg x 100g-1)
Cr 2,81 0,31
Cu 0,21 0,53
Fe 135,00 8,44
Mn 7,37 1,82
Se 0,42 0,59
Zn 0,94 3,30

Für die frische Droge ist charakteristisch – wie ersichtlich aus den oben erwähnten Feststellungen – ein hoher Gehalt von Kalzium und Eisen. Die Analyse der Wasserlösung weist auf die Fähigkeit dieser Elemente hin, in die Lösung zu übergehen, die in Form von Infusion benutzt wird.

Die Festlegung der kritischen Toxizität wurde auch mit Rücksicht auf den Wasserextrakt aus flor de arena durchgeführt, der von Phytotherapeuten üblicherweise verschreiben, gewöhnlich in 24-Stunden-Dosen: 1 Liter Wasserextrakt aus 3,5 g frischer Droge. Der Wasserextrakt wurde getrocknet mit Ertrag von 7 g trockenem Extrakt pro 100 g frische Droge. Die Studie über die kritische Toxizität trockenen Wasserextraktes wurde an Ratten mittels Applikation in Magen durchgeführt. Der LD50-Wert (LD50 – dosis letalis50 – stellt solche Stoffdosis dar, die 50% Versuchtiere tötet) war höher als 15g/kg BM (g/kg BM heißt g pro kg Körpermasse), daraus ergibt sich, dass der Wasserextrakt aus flor de arena gegen 215 g frischer Droge gleicht. D. h. dass man fast 215 g Blüten von flor de arena auf einmal verzehren müsste, damit die schädliche Wirkung sich bemerkbar macht.

Die frische flor de arena wurde in Zusammenhang mit einer möglichen Gesundheitsbeschädigung untersucht. Der untersuchte Stoff erfüllt die Ansprüche, die auf Nahrungssupplemente für Erwachsene gestellt werden. Der verzeichnete Schmutzgehalt, der nach dem Pflanzenschutzmittel übrig geblieben ist, überschreitet nicht die zugelassenen Normen.

Eine kurz gefasste Charakterisierung von genannten Substanzen in der frischen Droge und deren Einfluss auf die menschliche Gesundheit ist unten angegeben.

Rosmarinsäure hat antiphlogistische, antivirale und antioxidative Eigenschaften.

Kaffeesäure wirkt bakteriostatisch, entzündungshemmend und hepatoprotektiv.

Das Vorhandensein von Quercetin mit ähnlichen Eigenschaften verstärkt diese Wirkung – vor allem die antioxidativen, antiphlogistischen, hepatoprotektiven, sowie leicht hypoglykämischen, antikoagulativen, ebenso lindert die negative Auswirkung der Radiotherapie.Rutosid ist eine wertvolle Substanz der Pflanze dank seinen antioxidativen und Adern schützenden Eigenschaften.

Hyperosid besitzt neben einer antiphlogistischen Wirkung auch diuretische Eigenschaften (was die Körperreinigung fördert).Vorhandene Sterole verstärken auch antiphlogistische Eigenschaften der frischen Droge. Weiter wirken sie antipyretisch und helfen bei der Heilung von Prostatitis. Fettsäuren beeinflussen positiv den Hautzustand, schützen die Darmwände und unterschtützen das Wirtschaften mit Fetten.

Äußerst wertvolle ungesättigte Fettsäuren wie z. B. α-Linolensäure sind an der Bildung von antiphlogistischen Mediatoren im Körper beteiligt. Wohltuende Wirkung von Eisen und Kalzium auf die menschliche Gesundheit sind selbstverständlich und ihr Vorkommen in flor de arena ist erheblich. Bei allen Gruppen von Verbindungen, die in frischer flor de arena enthalten sind, wurde eine wohl bekannte, vielfältige biologische Aktivität belegt.

Dank ihren Eigenschaften kann sie den Prozess „der Körperreinigung“ – Detoxikation vorteilhaft beeinflussen.

Katarzyna Zurowska, Pharm. D., M. Sc.

Basiert auf der phytochemischen und toxikologischen Festlegung der Zusammensetzung von frischer Droge flor de arena, durchgeführt unter Leitung von Dr Alina Mcisz in der Forschungsanstalt für Heilpflanzen in Poznañ (Posen), Polen.

Wir haben auch diese Heilpflanze an Chemische Hochschule in Prag geprüft. Resultate können Sie in der Abteilung Zertifikate nachschauen.

Kontraindikationen:

Keine wurden beschrieben.

Nebenwirkungen:

Keine wurden beschrieben.

Traditionelles ethnomedizinisches Rezept:

Aufguss im Verhältniss 5 : 1000, d. h. 5 g pro 1 l Wasser, mit heißem Wasser übergießen, 10 – 15 Minuten stehend lassen, nachfolgend abseihen und im Laufe des Tages 3mal 300 ml trinken. Nähere Auskünfte können Sie auf der Site über die Standardzubereitungsweisen erhalten.

Nähere Auskünfte können Sie auf der Site über die Standardzubereitungsweisen erhalten.

Phytoterapeutische Eigenschaften:

Antiviral, antibakteriell, entzündunghemmend, antioxydativ, bakteriostatisch, entgiftungend, diuretisch, hepatoprotektiv, zur Gesamtreinigung des Organismus (Detoxikation), Verbesserung des Hautzustands, Gefäßwandschutz und zur Unterstützung des Lipoidzustands.

Phytochemische Zusammensetzung:

Flavonoidverbindungen (Quercetin, Rutocid und Hyperosid) und Polyphenolsäuren (Rosmarin- und Kaffeesäure), ß-sitosterol, Campesterol und Stigmasterol, Fettsäuren (Laurinsäure, Myristinsäure, Pentadekanokarboxylsäure, Pentadekanokarboxylsäure, Palmitsäure, Ölpalmitsäure, Stearsäure, Oleicinsäure, Elaidinsäure, Linolsäure, a-Linolensäure, Arachidsäure, Arachidonsäure, Behensäure, Lignocersäure), Ca, Mg, K, Na, Cr, Cu, Fe, Mn, Se, Zn.

 

Quelle:

  • De Salvia y Toronjil – Guía de Medicina Natural para la Salud de la Mujer, VARGAS L., VARGAS R., NACCARATO P., Ed. Gráfica Bellindo, Lima, Perú, 1995
  • Jihoamerické léčivé rostliny a jejich užití středoevropskou populací, DORAZIL M., ZF MENDELU, Lednice na Moravě, 2007
  • Fytochemická studie Tiquilia paronychioides A.T.Rich., ŹUROWSKA K., Research Institute of Medicinal Plants, Poznaň, Polska, 2002
  • Vocabulario de los nombres vulgares de flora peruana, SOUKUP J. SDB, Editoria Salesiana, Lima, Perú, 1975
  • Ziololecznictwo amazońskie i andyjskie, ŹUROWSKA K., TowerPress, Gdańsk, Polska, 2001, ISBN 83-87342-41-6
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