CHANCAPIEDRA

CHANCAPIEDRA

Es betrifft folgende Krankheiten:

Familie: Euphorbiaceae (Wolfsmilchgewächse)

Gattung: Phyllanthus

Art: niruri L.

Native Bezeichnungen:

Quebra piedra, pitirishi, stone sreaker, shatter stone, sasha foster, seed on the leaf, derriere dos, des dos, feuilles la fievre, quinina criolla, dukong anak, memeniran, meniran, rami buah, tamalak, turi hutan, makantowe.

Verwendeter Pflanzenteil:

Ganzer oberirdischer Teil der Pflanze, Stengel mit Blättern und Blüten (Herba phyllanthidi).

Benutzen in den südamerikanischen Ethnomedizin:

  • Behandlung von Nierensteinen und Gallensteinen
  • Koliken, Flatulenz
  • Virale Infektionder Därme und des Verdauungstrakts
  • Blutreinigung
  • Behandlung von Gelbsucht
  • Behandlung von Bronchitis und Asthma

Beschreibung:

Chancapiedra ist eine subtile, aufgerichtete Pflanze, erreicht eine Wuchshöhe von 30 – 40 cm, mit kleinen Blättern und weißen Blüten. Die Blätter wachsen auf langen Stielen. Sie wächst im Regenwald Amazoniens und anderern tropischen Gebieten samt Bahamas, Südindien und China. Die Phyllantus-Gattung umfasst mehr als 600 Grasarten, Staudengewächse, Ein- oder Zweijahrsblumen, die siech in tropischen und subtropischen Regionen beider Halbkugeln. P. niruri überwiegt in Amazonien als weit verbreitetes Unkraut. Die Arten P. amarus und P. sellowianus sind sehr verwandt mit P. niruri durch phytochemische Zusammensetzung und Geschichte der nativen Verwendung; sie kommen jedoch im trockenen Klima Indiens, Brasiliens und Florida vor, wo man P. amarus als gewöhnliches Unkraut finden kann. Der spanische Name Chanca Piedra bedeutet „Bremse oder Steinbrecher“ – bei Indianerstämmen wurde dieses Gewächs als ein sehr wirksames Arzneimittel zur Elliminierung der Gallenblasen- und Nierensteine und bei anderen Nierenproblemen benutzt. Die Verwendung findet sie auch bei Blenorrhagie, Kolik, Diabetes, Durchfall, Fieber, Grippe, Gelbsucht, Tumoren, Scheidenentzündungen und Dyspepsie. Weiter wurden folgende Wirkungen bewiesen: antihepatotoxisch, antispasmodisch, antivirulent, antibakteriell, diuretisch, antipyretisch und hypoglykämisch. Die Pflanze wirkt wohltuend auf die Verdauung – digestiv, aperitiv, karminativ und laxativ; nicht zuletzt ist sie Emenagogum, Tonikum und Antihelminikum und zwas auf Grund generationenlanger Verwendung.

Chancapiedra ist bisher sehr häufig in der Herbalmedizin der Südamerika. Peruanische Phytotherapie verwendet sie bei Hepatitis, Harnwegeentzündungen und als Diuretikum. Brasilianische Naturheilkunde nennt sie Quebra Piedra und benutzt sie als ein ausgezeichnetes Mittel fürs Abbauen der Harnsäure und Elliminierung der Harnsteine, für Wasserabführung, bei Nieren- und Harnwegeinfektionen, Gelenkeschmerzen, Cystitis und Prostatitis, Hepatitis und Diabetes und als Spasmolytikum und Relaxans glatter Muskulatur vor allem des urogenitalen Traktes. In Indien nennt sie sich Pitirishi oder Budhatri und wird gewöhnlich bei Astma, Bronchitis, extremer Dehydratation, Anämie, Gelbsucht und TBC eingesetzt.

Chancapiedra wurde zum Objekt vieler Forschungen für Festlegung der aktiven Stoffe und Erklärung der pharmakologischen Aktivitäten seit Anfang der 60er Jahre. Indische und brasilianische Forschungsgruppen gehörten zu den ersten dank der langjährigen Tradition der Verwendung bei nativer Bevölkerung. In einigen Publikationen werden kleine Unterschiede zwischen P. niruri und P. amarus angeführt, andere Forscher behaupten jedoch, dass es sich nur um zwei unterschiedliche Bezeichnungen derselben Pflanze handle.Die traditionelle Verwendung bei Elliminierung der Gallenblasen- und Nieresteine wurde wissenschaftlich durch eine klinische Untersuchung bestätigt, die im Jahre 1999 Capmose et col. am Extrakt aus Chancapiedra durchgeführt haben, der potenziell (ohne Abhängigkeit des Effekts auf der Konzentration) die Krystallisierung von Kalciumoxalat verlangsamert hat (es bestand in der Blokierung der Steinbildung). Diese Fähigkeit wurde sogar bei sehr hohen (pathologischen) Konzentrationen des Kalciumoxalats wahrgenommen, wodurch die Verwendung bei Vorbeugung gegen Steinebildung erklärt werden kann. Spasmolytische Aktivität der in Chancapiedera enthaltenen Alkaloide wurde in der zweiten Hälfte der 80er von brasilianischen Forschern nachgewiesen, was auch die Einsetzung bei bereits vorkommenden Nieren- und Harnwegsteinen erklärt hat. Der Extrakt aus Alkaloiden hat als Relaxans glatter Muskulatur gewirkt, vor allem der von Galen- und Harnwegen, wodurch die einfache Ausscheidung von bestehenden Steinen bestätigt wurde. Dr. Wolfram Wiemann aus Nürnberg hat mehr als 100 Fälle präsentiert und Chancapiedra in 94% als erfolgreich bei der Elliminierung der Steine gefunden (Maxwell, N., 1990).Antihepatotoxische (Leber schützende) Aktivität wurde zwei Bestandteilen zuerkannt – Phyllanthin und Hypophyllanthin, die in einer Studie von indischen Forschern im Jahr 1985 beschrieben wurden. Die in Chancapiedra enthaltenen Glykoside haben inhibitorische Aktivität der Aldosareduktase (AR) in japanischen Studien aus den Jahren 1988-89 gezeigt. Analgetische Wirkung wurde in Brasilien in Jahren 1994-95 nachgewiesen. Diuretischer, hypotensiver und hypoglykemischer Effekt wurde in einer klinischen Studie in 1995 dokumentiert, die eine signifikante diuretische Wirkung und bedeutsame Senkung des systolischen Blutdrucks bei nicht diabetischer Hypertense und bei weiblichen Patienten und weiter eine bedeutende Senkung der Glykämie bei Zuckerkranken, die Chancapiedra 10 Tage zu sich genommen haben, aufgezeigt hat.

Chancapiedra hat weltweite Aufmerksamkeit Ende der 80er Jahre dank ihrer Wirksamkeit gegen Hepatitis B auf sich gelenkt. Klinische Studien, durchgeführt an Kindern mit Infektionshepatitis, haben vielversprechende Ergebnisse gebracht, unterstützt durch weitere „in vitro“ und „in vivo“ Studien. In einer indischen Studie aus dem Jahr 1992 wurde die Deaktivierung der Hepatitis B mit Hilfe von Chancapiedra „in vitro“ bewiesen. Weitere Probe „in vivo“ an Saugtieren hat die Elliminierung von Hepatitis B binnen 3-6 Wochen erwiesen. Folgende Studien waren jedoch widerspruchsvoll. Das kann mit verschiedenen benutzten Arten, dem Ort der Ernte, dem Gesamtspiegel der aktiven Stoffe und der Standardisierung von einzelnen verwendeten Extrakten zusammenhängen. Verschiedentliche Untersuchungen aus Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre haben keine Wirkung gegen Hepatitis B erwiesen, aber andere Forschungen aus den Jahren 1990-95 haben eine antivirulente Aktivität gegen Hepatitis B festgestellt.

Manche neuliche Forschungen haben auch die Anti-HIV-Wirkung entdeckt. Eine japansiche Forschungsgruppe hat im Jahr 1992 die Eigenschaften der Inhibierung der Reverstranskriptase gegen HIV-1 beschrieben. Bristol-Myers Squibb Pharmaceutical Institute hat zumindest einen der Stoffe isoliert, der dafür verantwortlich ist – der neue Element wurde Nirurisid benannt und in der Studie von 1996 beschrieben.Sicherlich sind noch viele Untersuchungen notwendig, um ein neues Arzneimittel aus Chancapiedra gegen AIDS oder Hepatitis zu entwickeln. Zur Zeit ist Chancapiedra doch dank ihrer breiten Verwendungsmöglichkeiten ein höchstwichtiges Naturheilmittel aus dem Regenwald und gewinnt immer mehr Weltruhm. Wichtiger ist jedoch das, dass sie keine Nebenwirkungen aufweißt und nicht toxisch ist, wie es sich aus manchen klinischen Studien und auch vieljährigen Erfahrungen der Naturheilkunde ergibt.

Folgende Studie wurde uns gefälligst von Doz. Ing. Lopéz Vinatey, M. Sc., Ph. D., Phytochemiker und unserem Geschäftspartner aus Brasilien gesendet:

Campos A.H., Schor N.

Nephrology Division, Departement of Medicine, Universidade Federal de Sao Paolo, BrazilWir haben „in vitro“ die Wirkung des Wasserextraktes Phyllantus niruri L. auf CaOx Kristallen der Nierenzellen Madin-Darby überprüft. Der Extrakt hat potentiell und wirkungsvoll – unabhängig von Konzentration – den Inhibierungseffekt der Ablagerung von CaOx Kristallen unterstützt. Diese Fähigkeit wurde bei sehr hohen (patologischen) Konzentrationen von CaOx erwiesen, bei denen keine Induktion der Toxizität Phyllantus niruri L. nachgewiesen wurde. Biochemische Analysen der P. niruri L. enthaltenden Kulturen haben keine Spuren für Erklärung der Angriffsweise der patologischen Zellenprozesse durch dieses Naturprodukt geboten. Obwohl weitere Studien zum Verständnis der Rolle von P. niruri L. bei Urolithiasis unentbehrlich sind, haben unsere Befunde gezeigt, dass dieses Naturprodukt eine attraktive Alternative bei Heilung der Nierensteine sein kann.

Kontraindikationen:

Keine wurden beschrieben.

Nebenwirkungen:

Keine wurden beschrieben.

Nähere Auskünfte können Sie auf der Site über die Standardzubereitungsweisen erhalten.

Phytoterapeutische Eigenschaften:

Analgetikum, Aperitivum, Antibakterikum, Antihepatotoxikum, Antispasmodikum, Antivirotikum, Karminativum, Digestivum, Diuretikum, Emenagogum, Antipyretikum, Hepatotonikum, Hypoglykämikum, Hypotensivum, Immunostimulans, Laxativum.

Phytochemische Zusammensetzung:

3,5,7-Trihydroxyflavonal-4´-o-1-(-)-Rhamnopyranosid, 4-Methoxynorsecurinin, 4-Methoxy-Securinin, 5,3´,4´-Trihydroxyflavonon-7-o–1-(-)-Rhamnopyranosid, Astragalin, Brevifolinkarboxylsäure, Cymen, Ellagsäure, Hypophyllantin, Kimonem, Lintetralin, Lupa-20(29)-en-3–ol, Lupa-20(29)-en-3–Olazetat, Lupeol, Methylsalizylat, Niranthin, Nirtetralin, Niruretin, Nirurin, Nirurisid, Phyllantin, Phyllochrysin, Phyllotetralin, Quercetin, Quercetinheteroside, Quercetol, Quercitrin, Rutin, Saponintrialcontanale, Tricontanol.

Quelle:

  • Amazonian Ethnobotanical Dictionary, DUKE A.J., VASQUEZ R., C.R.C. Press, Boca Raton, USA, 1994, ISBN 0-8493-3664-3
  • Diccionario enciclopedico de plantas utiles del Perú,  BRACK, E. A., CBC-Centro de Estudios Regionales Andinos «Bartolomé de Las Casas», Cuzco,Perú, 1999, ISBN9972-691-21-0
  • Herbal secrets of the rainforest, TAYLOR L. , Prima Health a division of Prima publishing, CA, USA, 1998, ISBN 0-7615-1734-0
  • Jihoamerické léčivé rostliny a jejich užití středoevropskou populací, DORAZIL M., ZF MENDELU, Lednice na Moravě, 2007
  • Manual de fitoterapia, LOPEZ VILLAR M., VARGAS VILLAVICENCIO O., Programa Nacional de Medicina Complementaria del Seguro Social de Salud – EsSalud, Lima, Perú, 2001, ISBN 9972-758-34-3
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  • Salud para todos, LACANZE D., ALEXIADES M., Fenamed, Madre de Dios, CBC – Centro de Estudios Regionales Andinos «Bartolomé de Las Casas», Cuzco, Perú, 1995, ISBN 84-8387-023-1
  • Sesenta Plantas medicinales de la Amazonía Peruana, DESMARCHELIER C., WITTING SCHAUS F., eBio2000, Lima, Perú, 2000, ISBN 9972-9186-0-2
  • The Healing Forest, SCHULTES E.R., RAFFAUF R.F., DioscoridesPress, Portland (OR), USA, 1992, ISBN 0-931146-14-3
  • Vocabulario de los nombres vulgares de flora peruana, SOUKUP J. SDB, Editoria Salesiana, Lima, Perú, 1975
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