ACHIOTE

ACHIOTE

Es betrifft folgende Krankheiten:

Familie: Bixaceae (Annattogewächse)

Gattung: Bixa

Art: orellana L.

Native Bezeichnungen:

achiotec, achiotl, achote, annatto, urucu, beninoki, bija, eroya, jafara, kasujmba-kelling, kham thai, onoto, orleanstrauch, orucu-axiote, rocou, roucou, ruku, roucouyer, unane, uruku, urucum, urucuru

Verwendeter Pflanzenteil:

Blatt, Frucht, Samen (Folium bixae; Fructus et semen bixae)

Benutzen in den südamerikanischen Ethnomedizin:

  • Prostataentzündung
  • Entzündungendes Genitaltraktes
  • Harnwegsinfektion
  • reduziert die Harnsäure
  • Leberkrankheit
  • Angina, Husten
  • niedrigere Cholesterin
  • arterielle Hypertonie
  • Hämorrhoiden
  • Bauchschmerzen
  • Obstipation

Beschreibung:

Achiote ist ein sehr fruchtbarer Strauch oder kleiner Baum, erreicht eine Wuchshöhe von 5 – 10 m. Die rotorangnen, herzförmigen mit Stacheln bewachsenen Beutelchen an Zweigenden verstecken in sich etwa 50 Samen. Die Bäume sind mit diesen klar verfärbten Beutelchen ganz beladen und ein Achiote-Baum kann bis 270 kg Samen produzieren. Jeder Samen ist mit einem rötlichen Samenbläschen bedeckt, das gelborangnen Farbstoff enthält. Die Pflanze kommt vor in ganz Süd- und Mittelamerika und der Karibik und einigen Teilen Mexikos. Die Samen werden auf gewöhnliche Weise im Wasser aufgeweicht, das allmählich abgedampft wird. Aus so bearbeiteten Samen wird dann hell verfärbte Paste erzeugt, benutzt als Zutat in Suppen, Käse und andere Lebensmittel, denen sie leuchtend gelbe oder orangne Farbe verleiht. Die Paste ersetzt teueren Safran sehr oft. Achiote nutzt man auch zur Stoff- und Wollfärbung, manchmal auch als Zusatz in Farben, Streichfarben und Lacken, Kosmetik und Seifen. Die einheimischen Stämme im Regenwald haben die Samen seit jeher zum Bemalen und Stofffärben benutzt. Vertraut mit ihr waren bereits die alten Maya. Heutzutage werden praktisch nur Samenpaste oder Samenöl verwendet, aber die Stämme benutzten die ganze Pflanze Jahrhunderte lang, denn sie glaubten, dass sie heilsame Wirkungen besitze. Z. B. Piura-Stämme trinken Tee aus jungen Sprösslingen gegen Dysenterie, als Afrodisiakum oder Adstringens bei Hautproblemen, gegen Fieber und Gelbsucht (Ramirez et al. 1988; Duke und Vasquez, 1994). Bei Verdauungsbeschwerden kann Blätterabsud auch eingesetzt werden. Die Leute von Cojedes gebrauchen Blütenabsud als Purgiermittel und Vorbeugung der Verschleimung bei Neugeborenen. Die Heilpraktier in Kolumbien haben annatto als Gegengift bei Schlangenbiss verwendet. Die Samen sollen Schleimabhusten erleichtern, während die Wurzeln als Digestivum und Antitusikum (hustenstillend) wirken. Bennet, 1992 erwähnt verschiedene ethnomedizinische Benutzung bei zahlreichen Kommunitäten in Amazonien samt Cofán, Quechua, Siona, Shuar und Waorani in Äquador, Chacoba in Bolivien, Bora in Peru und Panare in Venezuela.

In der heutigen brasilianischen Phytotherapie verwendet man Blätterabsud aus Urucum (so der portugiesische Name von Achiote) gegen Sodbrennen und andere Magenbeschwerden, die durch zu stark gewürztes Essen hervorgerufen sind, und als leichtes Diuretikum und Purgans.

Der Tee lindert Malariafieber und Fieber allgemein, besonders wirksam bei Verbrennungen. Die trockenen Blätter werden in Peru als Achiotec bezeichnet. Die beliebte peruanische Arznei wird gewonnen aus 8-10 Blättern, die 10 Min. lang in 1 l Wasser zu kochen sind. Verabreicht 3mal täglich warm oder kalt bei Prostatitis und inneren Entzündungen, arterieller Hypertension, hohem Cholesterinspiegel, Harnblasenentzündung, Obesität, mangelnder Nierenfuktion und zur besseren Ausscheidung von Urinsäure. Der Absud wird auch empfohlen als vaginales Antiseptikum, unterstützt die Wundheilung, hilft bei Hautinfektionen und Leber- und Magenbeschwerden. „Curanderos“ aus peruanischem Amazonien applizieren die aus frischen Blättern gepresste Saft bei Augenentzündungen- und Infektionen. Sie meinen, 5 Tage lang 2mal täglich verabreichte Saft aus 12 Früchten sollte Epilepsie ausheilen.

Die Laboruntersuchungen haben die Sinnvollheit der Achiote-Nutzung nicht nur bestätigt, sondern sogar eine ganze Reihe von weiteren Möglichkeiten für diese Pflanze gefunden. Der Wurzelextrakt hat eine hypotensive Wirkung bei Ratten aufgewiesen, genauso wie es in der peruanischen Phytotherapie angeführt wird. Derselbe Effekt hat sich als milder Muskelrelaxant bei Meerschweinchen gezeigt und bei Ratten hat er die Bildung von Magensäften gesenkt. Daher die Benutzung als Digestivum und bei Magenbeschwerden. Der Samenauszug haben bei einigen Tierarten den Blutzuckerspiegel gesteigert, wobei bei anderen gesenkt. In einer anderen Studie wird die Wirkung der Blätter auf die Inhibierung der Aldosoredukatse beschrieben – ein Prozess kennzeichnend für die Entwicklung der diabetischen Neuropatie. Eine Studie aus dem Jahre 2000 hat die Wirkung auf die Hämorrhagie bei Mäusen bestätigt, die mit Schlangengift geimpft worden sind. In 1995 wurde eine erfolgreiche Einsetzung gegen Syphylis festgestellt und die weiteren Untersuchungen des Blüten- und Blätterauszuges, verabreicht in vitro, haben antibakteriellen Effekt gegen einige Bakterien samt E. coli und Staphylokokken erwiesen.

Es wurden auch verschieden Karotene, Flavonoide, Diterpene und ein Typ von Benzenon isoliert. Die Extrakte haben die Magensekretion und Prostaglandinsyntetase inhibiert, den Blutdruck gesenkt, als Relaxanten die Glattmuskulatur beeinflusst, Gebärmutterkontraktionen bei Ratten hervorgerufen und eine hypoglykämische und antibakterielle Aktivität aufgezeigt (in vitro, Gupta, 1995). Isoskutelarein kann sehr stark Aldosoreduktase in Linsen inhibieren.

Anhand der Analyse wurde folgende Zusammensetzung festgestellt: 40-45% Celulose, 3,5-5,5% Sacharose, 0,3-0,9% ätherische Öle, 3% nicht gerinnende Öle, 4,5-5,5% Pigmente, 13-16% Proteine, alfa- und beta-Karotenoide und weitere Stoffe. Öl ist die Hauptquelle für Pigmente Bixin (Methylester de C24-Dikarboxylsäure) und Norbixin (eigentliche Dikarboxylsäure), die als Karotenoide klassifiziert werden. Bixin wird als Lebensmittelfarbstoff genutzt und man nimmt an, er soll einen UV-Schutz bieten und antioxidative und hepatoprotektive Wirkungen besitzen.

Der Extrakt wird jedoch immer häufiger in der Kosmetik verwendet. Öl sorgt für eine geschmeidigere Haut und ein hoher Gehalt an Karotenoiden sichert auch wohltuende antioxidative Eigenschaften.

Obwohl diese Ware in den USA nicht so einfach erschwinglich ist, lohnt es sich trotzdem den Blätterabsud zu trinken – eine halbe Tasse 2-3mal pro Tag hat nachweisbare Auswirkungen auf Prostata- und Nierenprobleme, sowie auf hohen Cholesterinspiegel und Hypertense. In diesen Fällen sollte man Pulver aus gemahlenen Samen einnehmen, 1-20 mg täglich. Höhere Dosen können diuretisch wirken. Es wurde herausgefunden, dass einige Personen empfindlich gegen die Samen sind und diese diuretische Wirkung sich schon in viel niedrigeren Dosen ausdrücken kann, z. B. nachdem man eine Tüte Popcorn gegessen hat, wo Annatta als Farbstoff enthalten war.

Kontraindikationen:

Einer unklaren Auswirkung auf den Zuckermetabolismus zufolge (hypo- und hyperglykämischer Effekt) wird nicht Zuckerkranken empfohlen! Die Erwähnung von eventuellen Gebärmutterkontraktionen schließt auch die Verwendung von Schwangeren aus.

Nebenwirkungen:

Keine sind gennant.

Traditionelles ethnomedizinisches Rezept:

Aufguss im Verhältniss 5 : 1000, d. h. 5 g pro 1 l Wasser, mit heißem Wasser übergießen, 10 – 15 Minuten stehend lassen, nachfolgend abseihen und im Laufe des Tages 3 x 300 ml trinken. Nähere Auskünfte können Sie auf der Site über die Standardzubereitungsweisen erhalten.

Nähere Auskünfte können Sie auf der Site über die Standardzubereitungsweisen erhalten.

Phytoterapeutische Eigenschaften:

Antibakterikum, Antioxidans, Antiseptikum, Antitussivum, Adstringens, Depurativum, Diueretikum, Expectorans, Hepatoprotektivum, Hyperglykämikum, Hypoglykämikum, Hypotensivum, Stomachikum, gegen Dysenterie und Gonorrhea.

Phytochemische Zusammensetzung:

Bixein, Bixin, Bixol, Crocetin, Ishwaran, Isobixin, Norbixin, Fenylalanin, Salizylsäure, Ellagsäure, Tomentsäure, Threonin, Tryptofan

Quelle:

  • Amazonian Ethnobotanical Dictionary, DUKE A.J., VASQUEZ R., C.R.C. Press, Boca Raton, USA, 1994, ISBN 0-8493-3664-3
  • Bixa orellana (L.) Monografías de plantas medicinales No 02, Instituto peruano de seguridad social – Instituto de medicina tradicional, Iquitos, Perú, 1998
  • Herbal secrets of the rainforest, TAYLOR L. , Prima Health a division of Prima publishing, CA, USA, 1998, ISBN 0-7615-1734-0
  • Jihoamerické léčivé rostliny a jejich užití středoevropskou populací, DORAZIL M., ZF MENDELU, Lednice na Moravě, 2007
  • Manual de fitoterapia, LOPEZ VILLAR M., VARGAS VILLAVICENCIO O., Programa Nacional de Medicina Complementaria del Seguro Social de Salud – EsSalud, Lima, Perú, 2001, ISBN 9972-758-34-3
  • Plantas Medicinales Nativas del Peru, PALACIOS VACCARO W.J., Concytec, Lima, Perú, 1997, ISBN 9972-50-002-1
  • Salud para todos, LACANZE D., ALEXIADES M., Fenamed, Madre de Dios, CBC – Centro de Estudios Regionales Andinos «Bartolomé de Las Casas», Cuzco, Perú, 1995, ISBN 84-8387-023-1
  • Sesenta Plantas medicinales de la Amazonía Peruana, DESMARCHELIER C., WITTING SCHAUS F., eBio2000, Lima, Perú, 2000, ISBN 9972-9186-0-2
  • The Healing Forest, SCHULTES E.R., RAFFAUF R.F., DioscoridesPress, Portland (OR), USA, 1992, ISBN 0-931146-14-3
  • Vocabulario de los nombres vulgares de flora peruana, SOUKUP J. SDB, Editoria Salesiana, Lima, Perú, 1975
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